Yuyo Verde Tango | Frankfurt a.M. | Alter Flugplatz Bonames
Das Projekt „Yuyo Verde“ entstand im Jahr 2024, nachdem die Idee, an diesem außergewöhlichen Ort eine Milonga zu veranstalten, schon viele Jahre existierte. Mit der Übernahme des Betriebs im ehemaligen Tower Café durch Markus Rudeck und seine Begeisterung für unser Anliegen wurde sie im November 2024 Wirklichkeit und fand von Anfang an großen Anklang in der regionalen und deutschlandweiten Tango-Community.
Mit viel Liebe, Enthusiasmus und Engagement ist es unser Wunsch, allen Tangueros und Tangueras einen Ort zum Wohlfühlen und Genießen zu bieten. Wir stehen für gegenseitigen Respekt und Achtsamkeit, auch gegenüber der Natur. Dem Charakter dieser besonderen Umgebung möchten wir gerecht werden, indem wir alles auf möglichst nachhaltige Weise umsetzen und z.B. nur so wenig wie möglich an Ausstattung neu anschaffen. Dafür besuchen wir „Second Hand“-Kaufhäuser und nutzen bereits vorhandene Materialien als Mobiliar und zur Dekoration.
Unsere eigene Freude und Begeisterung für den Tango und seine Musik möchten wir sowohl unseren Milonga-Besuchern als auch unseren Schülern weitergeben. Dabei sollen nicht ausgefeilte Figuren und vielfältige, einstudierte Schrittkombinationen im Mittelpunkt unseres Unterrichts stehen. Vielmehr ist das Ziel, euch dabei zu unterstützen, wie ihr euren ganz eigenen Weg zum Tango findet und lernt, die Musik zu hören, sie zu spüren und mit dem Körper so in Bewegung umzusetzen, dass ihr ein harmonisches und erfüllendes Tanzerlebnis erfahrt.
Zudem planen wir besondere Events, zu denen wir Gast-Lehrer einladen und euch spannende Themen rund um den Tanz, seine Technik und natürlich das Herzstück Musikalität präsentieren. Lasst euch überraschen und schaut regelmäßig unter „Events“.
Ein grünes Juwel am Rand von Frankfurt
Nach dem Zweiten Weltkrieg legte die US-Armee in den Niddawiesen einen Flugplatz für kleine Flugzeuge an, der schon in den 1950er Jahren zu einem Hubschrauberplatz ausgebaut wurde, genannt „Maurice-Rose-Airfield“. Die letzte Erweiterung fand Ende der 1980er Jahre statt, kurz bevor der Ort nach der Maueröffnung überflüssig und am 18. August 1992 geschlossen wurde. Bald siedelten sich hier das Feuerwehrmuseum und die Werkstatt Frankfurt an – anfangs als Zwischennutzung gedacht. Seit 2003 gehört das Gelände der Stadt Frankfurt. Umgestaltung und Umnutzung begannen und dieser besondere Ort wurde unter der Leitung der Projektgruppe GrünGürtel weiterentwickelt.
Dabei sollte der Charakter des militärisch geprägten Raumes erhalten bleiben. Der größte Teil der Landebahn wurde daher in seinem ursprünglichen Zustand belassen, lediglich ein kleiner Teil sowie das Vorfeld und die Abstellplätze wurden entsiegelt. Das vorhandene Material wurde dabei vielfältig eingesetzt, zum Beispiel in den nun vor Ort typischen Drahtgitterkörben. Bis auf den Baumhain auf der Picknickwiese wurde nichts angepflanzt.
Seither darf sich die Natur betonierte und asphaltierte Flächen zurückerobern – ungestört und ohne menschliche Eingriffe. Gleichzeitig sollen Freizeitaktivitäten räumlich gelenkt werden, ohne sie explizit durch Ausweisung von speziellen Flächen zu fördern.
Und so entwickelte sich der mehrfach ausgezeichnete Ort zum Rastplatz und Biotop für unzählige Tier- und Pflanzenarten, zum allseits beliebten Ort für Entspannung und Freizeitnutzung, zum außerschulischen Lernort, zum Arbeitsplatz in der Gastronomie, als Markt im Grünen, als botanische Untersuchungsfläche und vielem mehr.
Schliessung
Das waren die goldenen Zeiten. Und dann? Dann ging es bergab. Insolvenz mit Ankündigung. Nicht aufgrund eines Virus, sondern wegen schlechter Personalführung des Betreibers des „Tower Cafés“. Monatelang mussten die Mitarbeitenden die Insolvenzmasse selbst vertickern. Sozusagen den eigenen Ast absägen, auf dem sie saßen. Material und Handwerkzeug, das sie jahrelang selbst als Köche und im Service verwendet hatten, wurde meistbietend versteigert oder landete auf dem Sperrmüll.
Seitdem wurden Entwicklungskonzepte für den Standort erstellt und Gastronomen gesucht. Erstere durchliefen ein Gremium nach dem anderen und wurden zwischenzeitlich als „Möglichkeitenkataloge“ bezeichnet. Potentielle Interessenten schreckten die Investitionen, die Auflagen und das längst nicht mehr vorhandene Stammpublikum.
Mit dem „Alten Flugplatz“ verhielt es sich wie mit einem Ferienhaus in bester Lage: wenn dies nicht bewohnt und beseelt ist, kann auch der außergewöhnliche Standort den Verfall nicht aufhalten.
Neues Leben
Heute besuchen viele Schulklassen den Alten Flugplatz. Als eine von vier „Lernstationen“ im Frankfurter GrünGürtel bietet das Gelände besonders im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts mit seinen Wiesen und Gewässern optimale Lehr- und Lernbedingungen. Das „Grüne Klassenzimmer“ der Naturschule in Hessen dient als Ausgangspunkt für spannende naturkundliche Aktivitäten. Und auch das soziale Lernen kann sich hier entfalten, wie z.B. im Rahmen einer Überquerung der Nidda mit selbstgebauten Flößen.
Seit 2024 hat sich zudem mit Markus Rudeck und seiner „Feinkost Garage“ ein mutiger und leidenschaftlicher Gastronom gefunden, der dem ehemaligen Tower Café wieder Leben einhaucht. Was als „Wegbierkiosk“ im Sommer begann, entwickelte er zusammen mit einem begeisterten Team von Freunden zu einer neuen Begegnungsstätte im Grünen. Unter Nutzung der Reste aus der Insolvenzmasse und mit vielen Ideen und Tatkraft seiner Unterstützer konnte im November 2024 mit „Yuyo Verde“ (Tango Argentino) die erste offizielle Veranstaltung stattfinden. Viele weitere für jedes Publikum sollen folgen.
Wertvolle Wildnis
Der Alte Flugplatz Bonames ist Landschaftsschutzgebiet. Sein westlicher Teil (Richtung Feldberg) ist inzwischen komplett für die Natur reserviert. In diesem „Wilden Westen“ darf eine echte Stadtwildnis entstehen, seit der Entsiegelung 2003 ist bereits ein kleines Wäldchen herangewachsen.
Besonders wertvoll ist der Ort für Vögel und Frösche, gerade auch wegen der feuchten Bereiche. Über 100 Vogelarten und 10 Amphibienarten sind hier heute heimisch. In den nächsten Jahren wird sich der Ort noch weiter verändern, werden Pflanzen und Tiere kommen und gehen. Denn Wildnis, also Natur ohne menschliche Eingriffe, heißt Veränderung.
Quellen:
frankfurt.de – Interessante Orte: Alter Flugplatz
regionalpark-rheinmain.de – Alter Flugplatz Frankfurt Bonames
visitfrankfurt.travel – Alter Flugplatz Bonames
naturschule-hessen.de – der „Alte Flugplatz“ im GrünGürtel
19:00 – 00:30
Milonga
+++ Wir tanzen im TA-TAA! Tango Hotel im Taunus +++
Hallo ihr lieben Tangueras und Tangueros!
Am 15. März findet unsere Yuyo Verde Milonga mit DJ Ricardo El Holandés statt. Da unser geliebter Flugplatz noch kein endgültiges grünes Licht bekommen hat und wir euch nicht davon abhalten möchten, die schönen Tandas von Ricardo zu tanzen, werden wir diesmal das liebe Angebot von Wasiliki und Andreas annehmen und die wunderbaren Räumlichkeiten des TA-TAA!!! nutzen. Wir tanzen im neu gestalteten Raum des Restaurants mit viel Platz und einem super leckeren Fingerfood-Buffet der Küche.
Uns ist bewusst, dass dieser besondere Ort für diejenigen unter euch, die kein Auto haben, schwer erreichbar ist. Darum haben wir eine Bitte an diejenigen, die mit dem Auto kommen und anderen etwas Gutes tun möchten: auf https://werfaehrt.de/ kann man ohne Registrierung eine private Mitfahrgelegenheit anbieten, die über einen Einladungslink geteilt werden kann. Wenn ihr mögt, tragt dort eure Fahrt zum TA-TAA!!! ein und teilt den Einladungslink in unserer Gruppe (kurze Angabe, wann und wo Abfahrt erleichtert die Zuordnung) – so können vielleicht noch ein paar mehr liebe Tänzer*innen mit uns den Abend genießen!
Ort: https://maps.app.goo.gl/ns6qBSZgJdAmzLDw8?g_st=com.google.maps.preview.copy
Wir freuen uns, euch alle sehr bald wieder sehen zu können und freuen uns auf ein gemeinsames Fest! Stefanie & Maximiliano
Milonga-Eintritt: 10 €
Für Studenten bis 28 Jahre (bitte nur mit gültigem Ausweis!):
Milonga-Eintritt: 8 €